UNSER KOMMENTAR


Mit Schwung ins neue Jahr

Nach den ergiebigen Regenfällen im Juli und August habe ich mich schon auf eine gute Rübenernte gefreut. Der Zuckermarkt ist ja nach wie vor sehr erfreulich, so dass wir mit wirklich attraktiven Rübenpreisen rechnen können.

Leider taucht jetzt in einigen Regionen ein pflanzenbauliches Problem auf, mit dem niemand gerechnet hat. Was die Gummirüben-Krankheit für die Ernte und Verarbeitung bedeutet, wissen wir noch nicht genau. Aber wir haben alle Kräfte gebündelt, um kurzfristige Anpassungen vorzunehmen und langfristige Lösungen zu finden.

Klar ist schon heute, dass die explosionsartige Vermehrung der Zikaden, die die bakterielle Erkrankung in unseren Zuckerrübenfeldern übertragen, großen Anteil am Auftreten des Phänomens hat. Damit wir uns wenigstens einigermaßen dagegen wehren und unsere Pflanzen gesund erhalten können, brauchen wir wirksame Pflanzenschutzmittel und eine effiziente Sortenzüchtung.

Beide Instrumente werden von maßgeblichen Regierungsverantwortlichen in der europäischen und deutschen Politik kritisch gesehen. Der synthetische Pflanzenschutz soll durch die SUR-Richtlinie weiter eingeschränkt werden und bei der Zulassung der neuen Züchtungsmethoden zeichnet sich eine endlose Hängepartie ab. Dahinter stehen letztlich immer ideologische Vorbehalte gegenüber der konventionellen Landwirtschaft, eine haarsträubende Unkenntnis der agrarischen Praxis und eine grenzenlose Naivität im Hinblick auf den Umgang mit der Natur.

Einen Funken Hoffnung habe ich nach den allerneuesten Verlautbarungen aus Brüssel und Berlin aber wieder, dass vielleicht doch Vernunft einkehrt und uns die Mittel gegeben werden, um weiterhin hochwertigste Lebensmittel zu auskömmlichen Preisen erzeugen zu können.

Ich wünsche Ihnen trotz aller Widrigkeiten eine erfolgreiche Kampagne.

Ihr Fred Zeller