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FOTO: Füßl
Herbizideinsparung durch Untersaaten in Zuckerrüben?
Bachelorarbeit untersucht das Beikrautunterdrückungspotenzial von Untersaaten im Reihenzwischenraum in Zuckerrüben
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Herbizideinsparung durch Untersaaten in Zuckerrüben?
Bachelorarbeit untersucht das Beikrautunterdrückungspotenzial von Untersaaten im Reihenzwischenraum in Zuckerrüben
cf/jb – Beim Anbau von Reihenkulturen können Untersaaten dazu beitragen, Beikräuter im Reihenzwischenraum der Hauptfrucht zu unterdrücken. Aufgrund des vergleichsweise großen Reihenabstandes wird diese Methode im praktischen Maisanbau bereits erfolgreich durchgeführt. Wäre dieses Konzept auch im Zuckerrübenanbau denkbar?
Mais und Zuckerrübe besitzen im Vergleich zu anderen Kulturarten einen weiten Reihenabstand sowie eine langsame Jugendentwicklung. Der damit verbundene, spät einsetzende Reihenschluss macht es Beikräutern leicht, sich in der frühen Vegetationsperiode ausgiebig zu entwickeln, wenn Gegenmaßnahmen wie Herbizideinsatz oder mechanische Beikrautregulierung nicht oder nur bedingt eingesetzt werden können. Zudem reagiert die Zuckerrübe sehr empfindlich auf Nährstoff-, Licht- und Wasserkonkurrenz mit Beikräutern. Um das Beikrautunterdrückungspotential von Untersaaten ohne Konkurrenz zur Hauptfrucht zu nutzen, ist es daher erforderlich, die richtige Untersaatart im richtigen Zeitpunkt einzusäen. Die Datenlage hierzu ist insbesondere beim Zuckerrübenanbau sehr spärlich.
Aus diesem Grund wurde im Rahmen einer Bachelorarbeit im Frühjahr 2023 im niederbayerischen Gäuboden bei Straubing ein Freilandversuch angelegt. Der zweifaktorielle, vollrandomisierte Blockversuch untersucht die Beikrautunterdrückungsleistung zweier Untersaatarten zu zwei verschiedenen Einsaatzeitpunkten in Zuckerrüben. Insgesamt werden sechs Varianten betrachtet, die einer viermaligen Wiederholung folgen. Bei den Untersaatarten fiel die Entscheidung auf ein Landsberger Gemenge sowie eine Kleegrasmischung mit einer Rasengrassorte. Beide Arten wurden in betreffenden Parzellen direkt am Tag der Rübenaussaat bzw. 21 Tage nach der Rübenaussaat mit einer umgebauten Drillmaschine zwischen den Rübenreihen eingesät.
Um Aussagen über die Wachstumsbedingung der Zuckerrüben zu Beginn der Vegetationsperiode treffen zu können, wurden in regelmäßigen Abständen Auflaufzählungen durchgeführt. Dabei musste ein ungleichmäßiger Feldaufgang festgestellt werden, was nicht untypisch für eine anhaltend nasskalte Witterung wie im diesjährigen März ist.
Ab EC 12 wurde mit ersten Beikrautbonituren begonnen. In jeder Versuchsparzelle wurde dazu anhand zweier fester Boniturfenster mit jeweils 0,25 m² die absolute Anzahl an Beikräutern im Reihenzwischenraum erfasst. Als Hilfsmittel diente ein umgebauter Göttinger-Zählrahmen. Bis zum Reihenschluss wurde dies in einem festen Turnus wiederholt, um die Beikrautunterdrückungsleistung der beiden Untersaatarten (1. Faktor) zu zwei Einsaatzeitpunkten (2. Faktor) zu quantifizieren. Die erhobenen Daten befinden sich aktuell in der Auswertung und können im späteren Herbst präsentiert werden.

Carolin Füßl aus Ottering studiert in Freising-Weihenstephan an der Technischen Universität München im 6. Semester Agrar- und Gartenbauwissenschaften. Die Thesis wird am dortigen Lehrstuhl für Agrarsystemtechnik angefertigt. Mithilfe bei Organisation und Durchführung erfolgt durch den Verband bayerischer Zuckerrübenanbauer e.V.
